Vor einigen Jahren habe in einem Weblog viel geschrieben. Ich habe sogar 3 kleine eBooks herausgebracht und auch Geschichten in anderen Portalen veröffentlicht. Das ist mir über die Jahre abhanden gekommen. Ich weiß nicht warum das passiert ist, aber es ist passiert. Anstatt herzustellen, konsumiere ich viel zu viel.
Für die letzten drei Jahre könnte ich die Pandemie als Entschuldigung bringen, aber das wäre wieder nur eine einfache Wahrheit. Einfache Wahrheiten erweisen sich bei näherem Hinsehen zumeist als falsch. Objektiv betrachtet habe ich mich einfach hängen lassen. Bei vielen Dingen. Klar, es gab auch Monate, da war es gesundheitlich nicht ganz so toll. Doch gilt hier ebenso, dass das jedem Menschen so geht und wahrlich kein Grund ist, nachher nicht wieder auf die Beine, bzw. auf die Finger, zu kommen.
Es ist ja nicht so, dass ich chronisch krank bin. Es gibt also keinen ersichtlichen Grund, warum ich nicht wieder anfange viel mehr zu schreiben. Ich denke, wenn ich damit anfange, höre ich automatisch auf mit dem Konsumieren von Dingen, von Ablenkungen. So zumindest der Gedankengang. Wenn ich mehr schreibe, habe ich einfach keine Zeit mehr für den unsäglichen Unsinn, den ich mir so antue.
Schreiben hat immer einen positiven Effekt auf mich gehabt. Es hat mich von Gedanken befreit, die schwer auf mir lagen. Außerdem können mir vollkommen fremde Menschen, mit ihrem Feedback zu den Texten, eine neue Sicht auf die Dinge eröffnen. Es ist immer wieder spannend zu erfahren, wie andere Menschen auf die Welt blicken.
Jeder Mensch hat seinen eigenen Erfahrungsschatz aus dem Leben. Diese Erfahrungen stellen Situationen, Meinungen und Gedanken in ein anderes Licht. Der Blickwinkel ist anders und der Fokus vermutlich sowieso. Wenn wir nicht vollkommen unter einer Käseglocke in unserem eigenen Sud leben und denken wollen, brauchen wir diesen Austausch.
Nur mit Konsum von vorgefertigten, auf ein allgemeines Weltbild abgestimmten Dingen, wie z.B. TV-Serien, kommen wir nicht weiter. Unsere Entwicklung bleibt stehen und am Ende kommen wir mit Menschen nicht mehr klar. Wir kommen mit anderen Meinungen nicht mehr klar. Wir verlernen zu diskutieren, zu akzeptieren und unsere Empathie bleibt auf der Strecke.
Also werde ich (hoffentlich) wieder selber gestalten ( also, schreiben), um in den Austausch zu kommen, zu sehen und zu verstehen. Klar, online passiert vieles in einer Bubble, die meistens mit der eigenen Meinung übereinstimmt. Aber auch dort gibt es differenzierte Sichtweisen, die interessant und beachtenswert sind.
Aber eines wird sich nicht ändern: Kaffeekonsum, denn das ist guter Konsum.
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