Vorüberlegung
Forschungen in der Evolutionsbiologie legen den Schluss nahe, dass die Fähigkeit zur Vergebung ebenso wie das Verlangen nach Rache ein der menschlichen Natur innewohnendes Merkmal ist, das durch natürliche Selektion entstanden ist. Da sowohl Rache als auch Vergebung für die Vorfahren des Menschen Probleme lösten, sind diese Fähigkeiten heute typisch für den modernen Menschen.
Wenn es normale soziale menschliche Instinke sind, verzeihen zu können oder Rache nehmen zu wollen, dann entsteht ja folgende Möglichkeit, die Hoffnung schenkt: Die Welt kann zu einem weniger rachsüchtigen, zu einem vergebungsfreudigeren Ort werden, und die Menschen müssen sich dafür nicht verbiegen. Es wird ausreichen, das soziale Umfeld so gestalten, dass weniger Faktoren vorhanden sind, die den Wunsch nach Rache auslösen, und dass mehr Faktoren vorhanden sind, die Vergebung bewirken. Mit anderen Worten: Um die Vergebung in der Welt zu fördern, ist es nicht notwendig, die menschliche Natur zu ändern. Viel Potential wird der Versuch haben, die Welt um einen herum so zu verändern, dass Seiten der Menschen aktiviert werden, die die Versöhnungsinstinkte ansprechen.
Jesu Weisung in der Bergpredigt zur Rache und zum Umgang mit den Feinden kann dann verstanden werden als ein Anstoß zu einer Kultur der Versöhnung.
Gottesdienstvorlage
Die eingestellten Vorlagen stützen sich auf Liederbücher ab, die in der katholischen Kirche in Württemberg oft vorhanden sind, dem Gotteslob und dem Band für neueres geistliches Liedgut: Erdentöne, Himmelsklang. Sie orientieren sich an der Grundform des Stundengebets.
Eine Vorlage, die Impulse für das Gebet für eine Kultur der Versöhnung aufgreift, findet sich hier.
Eine Liste mit Links zu allen bisher zusammengestellten Vorlagen findet sich hier.
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