Wie man es macht, macht man es falsch

Irgendwann 2012 wurde mir diagnostiziert, dass ich jemand bin, der Aufmerksamkeit braucht. Angeblich müsste ich ständig im Mittelpunkt stehen, immer alle Augen auf mich gerichtet wissen. Ich hab mich noch nie so gesehen.

Ich war immer der Typ, der auf jeder Party mit seinem Getränk im Eck steht und schweigend die Leute beobachtet und konnte mich demnach absolut nicht damit identifizieren. Und doch lag es evtl. daran, dass ich einfach nur depressiv war. Schon mein ganzes Leben lang gemobbt und krank und immer die Außenseiterin. Klar wäre ich auch gerne mal zumindest nicht ganz im Eck gestanden, sondern hätte mich gerne unterhalten. Ich wär gern mal nich zur Seite geschubst worden, sondern mitgenommen. Ich hätte gerne mitgelacht, anstatt dass über mich gelacht worden wäre.

Mich verletzt dieser Gedanke noch immer. Egal wohin ich gezogen bin, egal wie oft ich versucht habe dazuzugehören, Fuß zu fassen, nie hat es funktioniert. Hab ich mich zurückgehalten war es nicht richtig, hab ich versucht mich einzubringen, war es nicht richtig. Wie macht man es richtig? Irgendwie halt gar nicht...

Und es liegt nicht an einem selbst, es sind die anderen, die einen eigentlich gar nicht dabei haben wollen, aber es is oft ja lustiger jemanden zu haben, den man verarschen oder ignorieren kann. Ich war nur noch nie jemand, der sich das gefallen lässt oder sich anderen zur Liebe in irgendeiner Weise anpasst. Das hat denen dann wiederum gar nicht gefallen. Lieber ohne "Freunde" als solche.

Ich bin sicher, dass viele von euch diese Situation kennen. Dann sitzt man irgendwo in einer Bar, alleine, trinkt was und grübelt und als nächstes wird einem vorgeworfen man würde arrogant wirken. Ja sorry,...ich strahl nicht den ganzen Tag vor mich hin. Wieso auch in meiner Situation? So lernt man halt aber auch keine Leute kennen. Es ist ein ewiger Teufelskreis. Und irgendwann bleibt man einfach Zuhause und meldet sich bei Twitter an, wo man lauter Leute findet, denen es ganz genauso geht und man heult leise in sein Kissen, weil man feststellt, dass man ja doch nicht allein damit ist.

<3 Twitter